Freitag, 8. November 2013

"ich weiß grad noch woher ich komm, weiß nicht wohin ich geh"

Ich liebe meine Metrolinie. Aeropuerto - Nuevos Ministerios.
Ich kann täglich, egal um welche Uhrzeit ich einsteige, Menschen mit Koffern beobachten. 
Pärchen, Familien, Alleinreisende, Geschäftsleute. 
Glückliche, in Gedanken versunkene, müde Gesichter. 
Touristen mit Metro- und Stadtplänen in der Hand, aufgeregt, nervös, weil sie die richtige Station nicht verpassen wollen. Heimkehrer, die fast zuhause sind, die nur noch die Metro als letzte Etappe überstehen müssen. 
Verschiedene Sprachen, verschiedene Kleidung, verschiedene Ziele. Gemeinsam in der Metro. 

Ich liebe es, mir Geschichten zu den Gesichtern auszudenken. Das Pärchen, frisch verliebt, auf dem Weg zum ersten gemeinsamen Urlaub? Die genervte Mutter, weil das Kind den ganzen Flug über geschrien hat? Die Frau im hübschen Kostüm auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting? Der Vater, der seine Tochter zum Flughafen begleitet, die vielleicht in ein neues Leben aufbricht? Der junge Mann, der seinen Koffer ganz fest festhält und sein Flugticket anstarrt - was erwartet ihn? Uns wen die ältere Frau mit einem breiten Lächeln im Gesicht wohl vom Flughafen abholt? 

Eigentlich sollte ich sie alle nach ihren Geschichten fragen. 
"Woher kommst du, wohin gehst du" - vielleicht doch zu tiefgründig für eine Metrokonversation.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen