Montag, 2. September 2013

Vorbereitungen - seelisch

Es ist, als würde ich auf das Leben warten. Dabei weiß ich, dass das Leben mich umgibt mit all seinen Armen und Beinen, Händen und Füßen. Ich müsste nur eine dieser unzähligen
- zugegebenermaßen: ungezählten - Gliedmaßen ergreifen und sie würden mich ergreifen, es würde mich ergreifen, das Leben.
Statt zu ergreifen sitze ich hier - ergriffen von dem Gefühl in meinem Bauch, das mich immer dann ergreift (jetzt ist Schluss mit ergreifen), wenn ich mir vorstelle, ich würde auf das Leben warten und eigentlich weiß, dass ich nicht zu warten brauche.
Ich habe Angst, in das schwarze Loch in meinem Bauch zu fallen. Also bleibe ich sitzen, hier am Abgrund des schwarzen Lochs mit Angst im Bauch, Angst davor aufzuspringen und zu ergreifen (entschuldige) mit beiden Händen und beiden Füßen, es, das Leben.
Das Warten habe ich mir ausgedacht, diese Situation herbei phantasiert, als Ausrede. Um niemandem sagen zu müssen, dass ich Angst habe vor meinem schwarzen Loch und noch mehr vor dem Gegenteil, dem grellweißen Leben, in dem man noch viel tiefer fallen kann. 
Doch dieses "kann", wagemutig ausgedrückt: "könnte", ist meine Möglichkeit, die Ausrede fallenzulassen und es zu ergreifen (das letzte Mal), das Leben.

Außerdem ist Angst ganz normal, habe ich mir sagen lassen. Und ohne dieses schwarze Loch, dieses mulmige Gefühl im Magen wäre das Leben doch nur halb so aufregend. 


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